Die Dreihäuter

Wwarte...
Lass sie... die kommt schon wieder.
Da wär ich mir nicht so sicher... aber wie du willst.
Also lief ich ihr nicht hinterher, obwohl ich es so gerne wäre.
Ich säuberte am Tag meine Wunden und wir blieben in sichtweite zu dem ort an dem sie uns verlassen hatte in der Hoffnung das sie uns finden würde wenn sie wollte.

Ich war hinter der ersten Ecke sitzen geblieben und hatte mich gewaschen.
Anschließend blieb ich nur nachdenkend dort sitzen.
Als es dann dunkel wurde schlief der erste der beiden zügig ein und Stille kehrte ein, was mein schniefen freilegte wenn ich die Nase hochzog.
In Tigerstalt saß ich mit gesenktem Kopf an der Mauerecke und trauerte alten Gedanken nach.

Ich vernahm ihr leises schniefen und erkannte sie sofort.
Ich brauchte nicht lange zu suchen, da hatte ich sie gefunden, denn als Tiger hatte ich ein ausgezeichnetes Gehör.
Sie schien tef geknickt.
Zuerst setzte ich mich Wortlos neben sie.
Am liebsten hätte ich mich etwas an sie gedrückt um sie zu beruhigen, doch es erschien mir mehr als unpassend, da sie immernoch sauer auf mich hätte sein können.
T.tut mir leid wenn ich dich irgendwie verletzt haben sollte, das war definitiv nicht meine Absicht! sprach ich in niedergeschlagenem Ton.

Du hast keine Ahnung wie es ist wenn du weist das da was ist, aber nicht weist WAS es ist. Es ist ein ätzendes Gefühl glaub mir.
Ohne nachzudenken lehnte ich mich an ihn und meinen Kopf auf seine Schulter, den Blick auf die Wand gegenüber gerichtet erzählte ich weiter, wie blöd es war und das ich wusste das ich etwas ganz wichtiges wissen müsste es aber nicht raus fand.

Nein. Ich will nur die Zukunft.
Das die Vergangenheit aufhört zu brennen.
Ich will nur Ruhe...
Ich drückte mich weiter in ihn rein und muckelte mich in den Pullover den er anhatte, innerlich merkend das die Abendkühle langsam durchkam.

Ein kribbelndes Gefühl durchzog meinen Körper als sie sich an mich drückte.
Ok... dann lass ich dich in die Zukunft schauen... hehe.
Ich legte meinen Arm um sie und auch wenn es in der Nacht etwas kühler wurde schliefen wir in dieser Haltung und wurden am nächsten Morgen von meinem Bruder geweckt.
Na ihr Turteltäubchen? Aufstehen haha!

Etwas erschrocken stand ich abrupt auf und schüttelte den Staub ab, bevor ich in den Wolf wandelte und um die Ecke stolzierte als wäre nichts gewesen.

Hahaha... was war denn das?
Ähm... ach das war garnichts wir waren halt müde!
Mir brauchst du nichts zu erklären, geh ihr lieber nach!
Das lies ich mir nicht zweimal sagen und lief ihr nach.
Komm schon, der macht doch nur spass!

Reh hört sich gut an.
Fleisch ist immer was feines.
Ich stand zügig auf und trabte los.

Na dann auf mir nach!
Ich flitzte los, an ihr vorbei und zeigte ihnen den weg.
Dort angekommen sahen wir wie erwartet schon die Rehe am Bach trinken.
Schnell waren zwei erlegt und unser Frühstück schlangen wir genüsslich herunter während ich hin und wieder einen Blick auf Thana warf.
Ich kannte sie doch erst so kurz, wie konnte ich ihr schon so nah sein?
Ich wusste nicht ob ihr meine Blicke auffielen, doch bei dem gedanken daran es könnte auffallen stellte ich sie sofort ein und fraß auffällig schnell weiter.

Waren das Blicke? Blicke die er auf mich warf?
Ich wurde tatsache der Gedanken nervös und fraß auffällig langsam, fast bedenklich weiter.
Es dauerte eine ganze Weile bis wir alles Fleisch von den Knochen der Rehe gelöst und runtergeschlungen hatten.
Aber irgendwann blieb nichts mehr von Ihnen übrig außer ein paar Innereien.
Als wir einige Zeit später einen schönen Platz gefunden hatten, schützend vor der brennenden Mittagssonne, legte ich mich in den Schatten.
Mit dick gefülltem Bauch wie lange nicht mehr und laut schnurrend lag ich auf der Seite und hatte die Augen geschlossen.
Bis auf meine Schwanzspitze die ab und zu auf und ab tänzelte regte ich mich auch nicht mehr von meinem Platz weg.

Ich traute mich nur einmal einen kurzen Blick auf sie zu werfen als sie so dalag.
Ich lies mir dennoch nichts anmerken und in einiger entfernung zu ihr legte ich mich auf den Boden und dachte nach.
Was hatte sie da in mir ausgelöst und vor allem mit was?
Ich fand einfach keine Antwort auf diese Frage.

Die Sonne glühte noch eine ganze Weile auf die Erde nieder und die Mittagsruhe kehrte in uns allen ein.
Es war eine angenehme Ruhe und als ich mich drehte erwischte ich Durgan dabei wie er rübersah zu mir.
Diesmal hatte ich es doch gesehen...
Er hatte schlagartig den Kopf gedreht und sah weg.
Ich wälzte mich etwas über den Boden bevor ich bei Ihm ankam und vorsichtig den Kopf in seine Brustgegend legte, die Augen wieder wie beim Mittagsschlaf schließend.

Was tat sie da?
Ich war total perplex, fühlte sie ähnlich?
Irgendwie war es mir aber egal in dem Moment, ich genoss das Gefühl einfach und sagte nichts während wir weiterdösten.
Irgendwann verschwand die Sonne immer mal wieder hinter kleinen Schleierwolken und so wurde das ganze etwas abgekühlt.

Als sich die Temperatur abgekühlt hatte hob ich mich auf und stellte mich in Menschengestelt auf.
Ich streckte die Arme weit über meinen Kopf, das Shirt dabei etwas hochrutschend und lies die Muskeln mal ordentlich dehnen.
Anschließend zupfte ich es wieder gerade und sah mich etwas um.
Sonderlich gab es in dieser verdammten Stadt aber auch nichts.
Schrecklich dachte ich mir und überlegte was wir jetzt machen konnten.